Wieder durch die Straßen schlendernd sah ich mich um, wo ich jetzt noch etwas zu essen bekommen würde. Wahrscheinlich war meine einzige Möglichkeit eine der Tavernen, welche ich eigentlich meiden wollte. Seufzend betrat ich eine dieser Gebäude und durfte mich direkt am Eingang ducken als ein Glas wohl sein Ziel verfehlte und dafür in meine Richtung flog. Zwar grummelte ich kurz, ignorierte jedoch die Tatsache dass sich ein paar Schritte von mir entfernt gerade einige im betrunkenen Zustand die Köpfe einschlugen. Wirklich eine reizende Insel... Der einzige Ort, der sich hier wohl lohnen würde, war der Schwarzmarkt, aber der musste wohl noch etwas warten. Während ich also auf Akames Essen wartete trank ich zumindest einen Whisky, ehe ich, sobald ich das Essen hatte und alles bezahlt war, wieder verschwand.
Draußen zündete ich mir einen Zigarillo an. Während ich den Rauch langsam durch die Nase herausließ sah ich mich um. Ein merkwürdiges Gefühl überkam mich, doch konnte ich keine besondere Gefahr erkennen. Also ging ich los und machte mich langsam auf den Weg zurück.

Das ist doch nicht zu fassen...., murrend rieb ich mir über die Schlefen. Ich hatte inzwischen die Gasse erreicht, in der ich Akame zurückgelassen hatte. Nur mehr als blöd, dass ausgerechnet sie nicht mehr da war. Was an "Warte hier", ist eigentlich so schwer zu verstehen?, murmelte ich mir selbst zu und atmete anschließend tief durch. Innerlich versuchte ich mir einzureden, dass es mir rein gar nichts bringen würde, sich jetzt darüber aufzuregen. Mir mein beruhigendes Rauchmaterial anzündend, sah ich mich etwas um und überlegte, wo sie wohl langgelaufen sein könnte. Allerdings sah ich da gleich mehrere Möglichkeiten. Klasse, jetzt kann ich sie WIEDER suchen..., anscheinend war meine Pechsträhne wohl doch nicht vorbei. Sicher, mein Haki würde mir die Suche um einiges erleichtern. allerdings kann ich drauf verzichten, durch meine Presenz selbst von wem auch immer entdeckt zu werden. Also musste ich sie wohl ohne finden und meine eigene Presenz so weit runter schrauben, wie es mir möglich war. Allerdings hatte ich so das Gefühl dass diese kleine imaginäre Gewitterwolke über meinem Kopf gerade für die gesamte Insel sichtbar war...

Keine Ahnung wie lange ich jetzt schon durch die Gegend lief und Akame suchte. Inzwischen hatte ich alle kleinen Gassen in der Nähe abgesucht, natürlich erfolglos. Also ging ich weiter. Ich wollte gerade in eine andere Straße einbiegen, als ich etwas sah. Sofort machte ich eiin Schritt zurück um nicht entdeckt zu werden. Was will denn die Pinguinkolonie hier?, fragte ich mich, als ich die Truppe Marinesoldaten sah. Vorsichtig schlich ich etwas näher, bis ich erkannte, dass sie eine Person in Handschellen umzingelt abführten. Ich verwette die Red Force darauf, dass das Akame ist...., murrte ich leise. Würde ich jetzt eingreifen, würde binnen Sekunden Verstärkung hier sein und das wäre - einfach ausgedrückt - schlecht. Ich war noch immer nicht fit und sollte mich ja eigentlich noch schonen. Das hatte sich hiermit dann wohl erledigt. Egal, wie und wann ich mich einmischen würde. Mit einem Blitzangriff könnte ich sie erledigen, bevor sie Verstärken rufen könnten...., überlegte ich und zog langsam mein Gewehr aus meinem Hüfttuch während ich mich leise näher an die Truppe schlich. Solange sie auf dieser Seite der Insel waren, hätte ich Chancen Akame zu befreien. In Justice City würde das ganze wohl einem Selbstmordkommando gleichkommen. Während ich mich an einer dunklen Mauer entlangschlich und mich so der Truppe auf einige Meter näherte, bemerkte ich nicht, dass ich nicht der einzige war, der die Szene beobachtete. Die andere Person bemerkte ich gar nicht.

Ich kam nicht dazu, mir die nächsten Schritte zu überlegen, denn mit einmal spürte ich eine Bewegung hinter mir. Allerdings zu spät, denn noch bevor ich reagieren konnte, spürte ich einen Schmerz, als hätte man mich mit einem Amboss erschlagen, an meiner Schläfe. Keine Sekunde später wurde mir erst speiübel und dann schwarz vor Augen…

Langsam drang der Geruch von modrigem Holz sowie Zigarrenrauch zu mir hindurch. Auch den typisch Geruch nach verschiedenen Alkoholsorten konnte ich schwach wahrnehmen. Auf das nächste, was ich wahrnehmen, oder eher spüren konnte, hätte ich allerdings ruhig verzichten können. Mein Kopf…., murrte ich in Gedanken, war das schlimmer als so ziemlich jeder vergangene Kater den ich je hatte. Meine Augen geöffnet, schloss ich sie gleich wieder, wurde der Schmerz dadurch nur noch schlimmer. Langsam setzte ich mich etwas auf, nur im mich mit beiden Händen an der Liege festzuhalten, um nicht noch umzukippen. Es dauerte einen Moment bis das Karussell in meinem Kopf anhielt und ich den stechenden Schmerz an meiner rechten Schläfe wahrnahm. Automatisch fuhr ich mit meiner Hand über die Stelle und sah dann die kleinen Verkrustungen des getrockneten Blutes an meiner Hand. Klasse… seufzte ich innerlich und kämpfte kurz gegen einen erneuten Schwall von Übelkeit an. Naja, wenigstens die rechte Seite…. links sieht ja schon mies genug aus…, sprach ich eher sarkastisch zu mir selbst. hatte ich noch nicht bemerkt, dass ich nicht allein in dem Raum war, und entnahm meiner Hosentasche einen Zigarillo sowie meine Streichhölzer. mein Rauchmaterial angezündet nahm ich trotz der Übelkeit einen tiefen Zug um zumindest wieder etwas klarzukommen.

( @Mei Lead )

Ich wusste nicht ob es die plötzliche Stimme oder das anschließende Gelächter war, welche mich wohl endgültig aus meiner Trance holte. Aber jetzt verstand ich, dass ich hier keineswegs allein war. Langsam hob ich den Blick und sah mich der Konteradmiralin gegenüber. Das Bleiweib..., erkannte ich sie nach genauerem Hinsehen. Allerdings machte sie auf mich nicht dem Eindruck, als würde sie mich erneut angreifen wollen. Zumindest nicht grundlos. Trotzdem würde ich vorsichtig sein. Zögerlich fing ich den Flachmann auf, allerdings reichte der Geruch des Inhalts. Ohne Kommentar und ohne auch nur einen Tropfen davon zu trinken, warf ich ihr die Flasche zurück. War Wodka nun wirklich nicht mein Getränk. Auf ihre Frage hin sah ich sie nur kurz an und erhob mich dann langsam. Dabei blieb ich jedoch auf genügend Abstand. Hatte ich keine Lust noch so einen Schlag abzubekommen. Für ein Selbstmordkommando hätte ich nur auf der anderen Seite der Insel anlegen brauchen., gab ich zurück und hielt mir kurz die Schläfe. Wie konnte ich auch glauben, dass meine Pechaträhne vorbei war. Du denkst nicht wirklich dass ich dir irgendeine Antwort schuldig bin, oder? Lass das mal meine Sache sein, was ich hier tue, Bleiweib. Oder ist dir @Mei Lead lieber?, fragte ich und ließ meinen aufgerauchten Zigarillo zu Boden fallen um ihn auszutreten. Sicher wusste ich wer sie war, kannte ich nicht nur ihren Spitznamen. Ich hatte in den Jahren schließlich genug Informationsquellen anzapfen können. Pass auf, ich habe keine Lust zu plaudern und auch keine Zeit. Am besten also du lässt mich hier wieder rausspazieren und hältst dich aus meinen Angelegenheiten raus. Wäre auch für die Marine von Vorteil.

Auch wenn ich bezüglich ihrer Aussage "ihrer Kapitänin" hellhörig wurde, ließ ich mir nichts davon anmerken. Kurz ließ ich meinen Blick nochmal durch den Raum gleiten, nur um festzustellen, dass sonst niemand hier war und ich tatsächlich all meine Sachen, vor allem mein Gewehr am Mann hatte. Etwas beruhigter ging ich auf die Tür und somit auch auf die Soldatin zu, ehe ich vor ihr stehen blieb und etwas zu ihr heruntersah. Wenn du wirklich der Meinung bist, dass wir auf der selben Seite stehen, hast du ja keinen Grund mich hier festzuhalten, oder?, fragte ich ohne mich weiter zu bewegen. Sofern du also keine Argumente dafür hast, wieso ich noch länger hier bleiben sollte, würde ich dann jetzt gehen., erklärte ich ihr seelenruhig und machte noch einen Schritt auf sie zu. Ich wusste, sie könnte mich jederzeit wieder angreifen, aber dieses Mal war ich vorbereitet. Nochmal würde sie es nicht schaffen. Sollten wir tatsächlich auf der selben Seite stehen, werden wir uns ja gewiss wiedersehen. Schätzungsweise in Justice City., meinte ich noch. Gut, ich hatte noch keine Ahnung wie ich dahin kommen sollte, aber da würde mir schon was einfallen. Ich nehme mal an, dass sie inzwischen dorthin gebracht wurde.

Ich ignorierte ihre Frage, welche zugleich wohl eine indirekte Beleidigung war. Hatte ich gerade keine Lust mich für irgendetwas zu rechtfertigen. Stattdessen hörte ich ihr weiter zu. Wenn du Akame befreien kannst, warum tust du es dann nicht?, fragte ich ohne auf die "Hilfe" einzugehen. Ich glaube das wäre sinnvoller als mich in irgendein Hinterzimmer zu schleifen., meinte ich noch und sah sie abwartend an. Auch wenn ich es recht... beachtlich finde, dass du meine Hilfe wohl als würdig ansiehst, begebe ich mich damit in die Höhle des Löwen. Du könntest deinen Hintern noch immer retten und einfach mir alles in die Schuhe schieben. Aber ich wäre dort in der Falle. Woher soll ich wissen, dass du mich am Ende nicht doch noch ausliefern würdest? Ich bezweifle dass du mich auf Akames Bitte hin laufen lassen würdest. Sicher, ich war keine Persönlichkeit wie Shanks oder einer der anderen Kaiser aber so weit darunter war ich auch nicht. Außerdem will ich großen Ärger vermeiden und die anderen daraushalten. Das geht jedoch nur, wenn ich aus der Misere auch wieder herauskomme. Ich denke beide Seiten sind nicht scharf darauf, meinen Käpt'n in die Sache hineinzuziehen. Wir wissen beide, dass man diesen Mann nicht reizen sollte., erklärte ich weiter. Ich wusste nicht wieso, aber irgendwie war mir die Frau auf eine Art sympathisch. Wahrscheinlich weil wir uns in einigen Dingen ähnelten. Okay, etwas gruselig, aber darum ging es ja jetzt auch nicht. Trotzdem schlich sich ein feines, freches Lächeln auf meine Lippen während ich ihr ihre Zigarre nahm und mir damit meinen Zigarillo anzündete. Sparte ich mir das Streichholz. Interessiert nach ihren nächsten Worten hob ich eine Augenbraue. Eine Verkleidung?, fragte ich und gab ihr ihr Rauchmaterial zurück. Bevor ich nochmal so einen.. Fummel anziehe..., fing ich an und deutete auf ihre Uniform, ...lass ich mich lieber als Gefangener im die Zelle neben sie bringen. Vielleicht keine schlechte Idee. So würde ich rüber kommen ohne dass jemand Verdacht schöpfen würde. Andererseits war es ein Risiko, konnte ich schließlich nicht wissen, ob Mei mich nicht doch dort verrecken lassen würde. Erst ihre nächste Frage holte mich etwas aus meinen Gedanken. Sagen wir einfach, es ist eine Familienangelegenheit.