Leise schmunzelt Mei, wie Orion meinte, er würde sie nicht davon abhalten, wenn sie ihm ihre weiteren Narben zeigen wollte. Mal sehen, was der Abend ihnen noch bringen würde. "Du meinst Teufelsfrüchte. Ja, ich kenne da jemanden sehr gut, der so eine Frucht gegessen hat." bestätigte sie ihm und musste sich dabei ein Grinsen verkneifen, da sie diejenige ist, deine Teufelsfurcht gegessen hatte. "Und andere Lebensformen bin ich auch schon begegnet. Fischmenschen, Wassermännern und Meerjungfrauen, Minks, Riesen und sogar Menschen mit sehr langen Armen und oder Beinen habe ich schon kennenlernen dürfen. Aber es gibt da draußen noch viel mehr Spezies und was soll ich sagen? Am Ende sind wir doch alle gleich. Empfinden die gleichen Emotionen wie Hass und Liebe, spüren Schmerz und bluten, wenn wir uns verletzen." erzählte sie ihm von den Lebensformen, denen sie bis jetzt begegnet war. "Aber was weißt du denn von diesen Teufelsfrüchten?" wollte die Blonde in Erfahrung bringen, was Orion darüber wusste. Natürlich würde sie ihm dann auch zeigen, welche Kräfte sie hatte.

"Wie gesagt, ich habe die Geschichte schon einige Male erzählt." winkte Mei ab und belegte sich nun auch eine Brotscheibe mit etwas von dem Speck. "Und diese Idioten versuche ich aus dem Verkehr zu ziehen. Doch leider sind sie wie Unkraut, immer kommt jemand nach und macht wieder ärger." seufzte die Blonde und biss in ihr Brot. Bei Orions Kompliment musste sie dann doch etwas schmunzeln. "Danke, aber es gibt auch Männer, die auf Narben stehen." machte sie ihre Scherze, wobei der Weißhaarige damit nicht ganz Unrecht hatte und zu dem strahlte Mei doch eine sehr attraktiv wirkende Dominanz aus. "Das hört sich aber auch schmerzhaft an." meinte sie zu seinem Auge und aß weiter. "Natürlich habe ich durch meine Karriere noch ein paar andere Narben, aber diese verblassen im Vergleich zu dieser großen Brandbarbe. Außerdem müsste ich mich dafür zum Teil entkleiden." grinste sie den Schiffszimmermann frech an.

"Ich habe die Geschichte schon so oft erzählt, dass sie mich nicht mehr trübt." versicherte Mei dem Weißhaarigen und schenkte ihm ein dankendes Lächeln, da er sich doch um sie sorgte, was ein schönes Gefühl war. Als Konteradmiralin war man es eher, die Acht gab auf ihre Untergebene oder Zivilisten. Man erwartete von ihr Stärke und so war es schwer auch mal seinen Schwächen durchscheinen zu lassen. Sie nahm dann das Schnapsgläschen an sich, prostete Orion zu und trank direkt den Wodka aus. "Der Rachen ist nun wieder befeuchtet." grinste sie und hob dann wieder ihre Stimme, um weiterzuerzählen. "Meine beste Freundin Xenia und ich spielten immer in der Nähe des Schlachtfeldes. Es gab keinen Ort, wo wir sonst hätten austoben können und bis zu jenem Tag, ist auch nie etwas passiert. Doch was wir damals nicht wusste war, dass eine Gruppe der Kämpfer dort Minen vergraben hatten. Ahnungslos, wollten wir wieder spielen. Xenia rannte voraus, ich ihr hinterher, da ich meinen Schuh noch binden musste. Das hat mir wohl mein Leben gerettet." erzählte die Blonde weiter. "Sie trat auf eine Mine und die Explosion schleuderte mich weg. Sie verbrannte meinen Körper, brach mir ein paar Rippen und einen Arm. Schmerzen spürte ich aber keine. Ich wollte nur zu meiner Freundin, die leblos am Boden lag, verbrannt und entstellt. Bestimmt fehlten ihr die Beine, aber daran kann ich mich gar nicht mehr so sehr erinnern. Ich kroch zu ihr, schrie und weinte, rief laut ihren Namen und da dauerte es auch nicht lange, dass die Dorfbewohner auf mich aufmerksam wurden." Kurz schwieg Mei, schenkte sich erneut Wodka ein und trank diesen wieder direkt aus. Danach holte sie etwas Luft und räusperte sich. "Es gab bei uns im Dort keinen Arzt, waren sie alle im Krieg oder auch schon verstorben. Aber ein Piratenschiff lag zu diesem Zeitpunkt bei uns Voranker und man brachte mich zu ihnen und deren Schiffsarzt, der mir dann wohl das Leben rettete. Aber Xenia … für sie kam jede Hilfe zu spät. Diese Narben erinnern mich daran, dass es keinen Krieg mehr geben sollte, der das Leben von Kindern zerstört." beendete Mai ihre Erzählung, die doch sehr schwere Kost war.

"Das hört sich ja fast schon sehr verführerisch an, so ein Finale einzuläuten." schmunzelte die Blonde und war dem Gedanken nicht abgeneigt. Aber auch sie hätte nichts dagegen, wenn sie Orion heute nicht zum letzten Mal treffen würde. Es würde nicht leicht werden, aber was war schon im Leben einfach? "Wodka? Eine gute Wahl." stimmte sie ihm zu und dann kam auch schon die Bedienung. Mei war auch nicht knauserig und orderte für den Weißhaarigen und sich eine ganze Flasche eines guten Wodkas und zwei Schnapsgläser dazu. Für den kleinen Appetit sollte es ein gutes Bauernbrot geben und eine geräucherte Speckschwarte, damit man sich die Stücke selber herunterschneiden konnte.
"Wie schon gesagt, stammen die meisten Brandnarben vom selben Ereignis. Sie erinnern mich immer daran, was mein Ziel ist, dass ich es nie aus den Augen verliere." fing die Blonde auch schon an zu erzählen. "Die Narben sind alt, und man kann schon sagen, dass ich mit ihnen groß geworden bin. Aber dafür muss ich doch etwas weiter ausholen." sprach sie weiter. "Ich komme aus dem Eastblue und bin auf der Insel Kalidjad aufgewachsen. Dort herrschte schon seit meiner Kindheit ein ewig langer Krieg. Ich bin damit aufgewachsen, das Feuer der Gewehre zu hören und die Explosionen der Kanonen." erzählte sie von ihrer Kindheit und Heimat. Kurz musste sie dann ihre Erzählung unterbrechen, da die Bedienung mit ihrem Trinken und Essen ankam. Man stellte die Flasche auf den Tisch. So wie zwei Gläschen, Schneidbretter, ein Brot und einen Speck mit den passenden Messern.

Mei hatte schon oft und viel die Geschichte erzählt, wie zu ihren Narben kam. Dass die meisten nur von einem Ereignis stammten, ließ viele Personen hörbar schlucken. Aber sie wurde nicht davon deprimiert, wenn sie diese tragische Geschichte auspackte, war sie nun ein Teil von ihr, aus der sie sogar etwas Kraft zog. "Zu diesen Narben gibt es nur eine große Geschichte und wenn ich etwas habe, um meinen Rachen immer wieder mal zu befeuchten, erzähle ich sie dir gerne." stimmte sie ihm zu, dieses Geheimnis zu lüften. Wäre Mei noch ein junges Mädchen gewesen, hätte diese Geste sie erröten lassen, so wie Orion mit seiner Hand ihr Kinn anhob und mit seinem Daumen über ihre rechte Wange strich, die mit der Brandnarbe gezeichnet war. "Es wäre nur fair, wenn du mir danach auch dein Geheimnis verrätst." grinste sie den Weißhaarigen herausfordernd an und kam ihm dann doch sehr nahe. "Ich kann dir auch gerne jede Narbe auf meinem Körper zeigen." flüsterte sie dem Schiffszimmermann provokant zu, ehe sie dann in das Wirtshaus eintrat. Die Luft hier drinnen war etwas stickig und auch recht warm. Man vernahm den Duft von deftigen Speisen und hochprozentigen Getränken. Viele Tische waren belegt, schien dieser Ort sehr beliebt zu sein. Doch in einer Ecke entdeckte die Blonde noch einen runden Tisch für zwei Personen. Sofort das Ziel in den Fokus genommen, steuerte die erfahrene Soldatin auf den Platz zu und zog sich einen Stuhl zurecht. Gerade verzichtete Mei auf Höflichkeiten, da es sein konnte, wenn sie zu langsam waren, dass auch dieser Platz weg war. "So. Jetzt lass uns erstmal etwas bestellen." schlug sie ihrer Begleitung für den Abend vor und sah in die Karte. Dabei rutschte sie sehr nah an Orion heran, dass auch er hineinschauen konnte, dass sich ihre Ellenbogen berührten und sie deutlich sein Aroma weiter wahrnehmen konnte. Es war herb und roch etwas nach Holz, was sie doch ein bisschen lächeln ließ.

Mei lächelte leicht, als der Weißhaarige ihr folgte und sich dann auch noch bei ihr einhakte. "Ich kenne ein nettes Wirtshaus, gleich hier in der Nähe. Dort gibt es Speis und Trunk und wenn man zu tief ins Glas geschaut hat, kann man sich dort auch ein Zimmer nehmen." erzählte sie Orion und verließ mit ihm das Speeddating.

>> Zum tanzenden Bären (wird im neben RPG-Bereich erstellt)

"Hmmm … Wie wäre es, wenn wir irgendwo hingehen, wo man uns noch ein paar mehr Drinks serviert? Ich muss sagen, zu einem guten Gespräch, mit einem Gentleman wie dir, gehört einfach etwas guter Alkohol dazu." gab Mei preis, dass sie sehr gerne dieses Gespräch auch woanders fortführen würde. "Zudem ist heute mein freier Tag, daher bin ich jetzt nicht mehr als eine gewöhnliche Zivilistin." zwinkerte sie Orion verschwörerisch zu. Nach diesen Worten ertönte auch die Klingel, die einen still aufforderte, den Platz zu wechseln. Doch wie die Blonde anmerkte, hatte sie kein Interesse daran, mit jemanden anderen einen weiteren Plausch zu führen. So erhob sich die Konteradmiralin, die jetzt nur eine einfache Frau und bewegte sich langsam zum Ausgang. Dabei sah sie zu dem Weißhaarigen, um zu sehen, ob er ihr folgen würde.

"Das solltest du hinbekomme, mit dem Sternenhimmel. Selbst auf hoher See, kannst du so ein Spektakel sehen und wenn du nahe einer Winterinsel bist, gibt es auch Aurora-Lichter." verriet sie ihm, was es noch so an Naturschauspielen zusehen gab. "Feurig? Ach, damit würde ich klarkommen. Da hab ich schon schlimmere … erzogen." lachte Mei bei seiner Bemerkung auf und zwinkerte dem Weißhaarigen zu. Sie vermutete schon, dass er ein Pirat war, was sie aber nicht verurteilte. Ganz im Gegensatz begrüßte sie es mal, mit jemanden eine tiefgründige Konversation zu haben, die nicht bei der Marine arbeitete. Manch von denen waren sogar so etwas wie betriebsblind. "Was machen wir eigentlich, sobald die Zeit fürs Kennenlernen vorbei ist?" fragte sie Orion neugierig.

"Große Träume sind nicht mehr wert als kleine Träume. Sie kommen alle vom Herzen und das ist das wichtigste." meinte Mei nur dazu, als Orion seine Ziele etwas herunterspielte. "Und jemanden zu schützen ist und bleibt ein sehr edler Wunsch." betonte sie noch einmal. Man konnte nicht Träume miteinander messen, das galt auch für Schmerz und Leid, aber auch Freude und Liebe. Oder dass man ein Leben nicht Geld aufwiegen konnte.
"Mit genug Wasser im Gepäck kann auch eine Wüste ein schönes Örtchen sein. Vor allem bei Nacht, wenn tausend und aber tausende Sterne im fast nachtschwarzen Himmel erstrahlen." erinnerte sich die Blonde zurück, als sie mal eine Wüste mit einem Trupp durchqueren musste. "Man muss nur gut vorbereitet sein, dann wird jede Reise ein schönes Abenteuer." fügte sie noch an.
"Das hört man doch gerne. Jeder, der für Schwächere und Unterdrückte eintritt, ist ein gerechter Mann. Egal ob Pirat oder Marinesoldat, Bauer oder König." nickte Mei seine Worte ab, die ihr verrieten, dass Orion ein gutes Herz hatte und an Gerechtigkeit glaubte.
"Dein Wort in Fortunas Worten, doch ich bezweifle sehr, dass es je so eine Welt geben wird." schmunzelte sie etwas bei der Frage des Weißhaarigen. Dennoch wollte sie keine Spielverderberin sein und so überlegte sie, welchen Weg sie gewählt hätte, wenn ihr Leben friedlich verlaufen wäre. "Vielleicht wäre ich eine Lehrerin geworden, um meinen Schülern zu vermitteln, wie sie immer auf dem rechten Pfad bleiben. Dass sie keine Vorteile im Herzen tragen und jedem zu Beginn eine Chance schenken." antwortete sie dann nach längerer Überlegung, welcher Berufung sie ansonsten gewählt hätte. "Vielleicht sogar mit eigenen Kindern und einem Gärtner als Mann." zwinkerte sie dann Orion doch sehr frech zu.

Als Akame bereit war, wurde sie dann auch schon von Greko zu dem Zug geführt. "Die beiden Banden haben sich bestimmt zusammen getan, damit sie gemeinsam mehr verdienen. Die Bergräuber können hier ja nicht ihre Baute veräußern oder verkaufen. Da können aber die Piraten übernehmen, indem sie zu anderen Inseln fahren." sprach Mei ihre Vermutung aus. Darauf hin nickte Greko. "So in etwa haben wir uns das auch gedacht. Der eine klaut, der andere verkauft. Mieses Halunken Pack!" schimpfte der Bürgermeister. Am kleinen Bahnhof des Hafens angekommen, präsentierte sich auch schon die Lokomotive vor ihnen. Diese war zwar nicht zu vergleichen mit dem Seezug, doch immer noch imposant. "Bitte steigen Sie ein, wenn alle an Bord sind, wird der Zug losfahren." bat Greko die Marinesoldaten, dem sie natürlich auch gleich nachkamen. Und so saß Mei mit Akame in einem Abteil und sahen aus dem Fenster heraus, um die vorbei fliegende Aussicht zu betrachten.
Kuroi Sabaku war eine schöne Insel mit viel Wald und Bergen, zwischen denen sich der Zug hindurchschlängelte. "Wir erden so 15 Minuten unterwegs sein, bis wir in Stadt angekommen sind. Deren Name lautet übrigens Black Valley, was daher kommt, dass der Stein, den wir zum Bauen der Gebäude nutzen, schwarz ist." erklärte der Bürgermeister.

"Rum ist nie verkehrt!" stimmte sie ihm zu und stieß dann mit Orion an, dass das Metall ein lautes Klirren von sich gab. Mei trank einen großen Schluck und stellte geräuschvoll den Flachmann wieder auf dem Tisch ab. Gerade als Konteradmiralin sollte man trinkfest sein, wobei ihr liebster Alkohol wohl Wodka war. Das konnte sie wie Wasser herunterkippen, ohne auch nur rote Wangen zu bekommen.
Sie lachte dann auf, als der Weißhaarige sein Hemd etwas öffnete und so seine Brust etwas mehr präsentierte, etwas, dass sie nicht so einfach machen konnte, ohne eine Rüge von Hauptquartier zu bekommen. "Mei, du repräsentierst die Marine, da kannst du nicht einfach mit einem tiefen Ausschnitt herumrennen wie eine billige Dirne!" hörte sie schon die Worte ihres Vorgesetzten, was sie aber immer ignorierte. Kleider machen Leute? Pah! Von wegen, nur Taten definieren, wer man ist! So dachte sie jedenfalls.
"Damit du hier nicht der einzige bist, der etwas Brust zeigt, ziehe ich ein bisschen nach." merkte sie mit einem Grinsen auf den Lippen an und öffnete auch ein paar Knöpfe ihres Blazers, dass ihr Dekolletee nun mehr zusehen war. Genau wie die Brandnarben, die darunter lagen. Mei machte es nichts aus, dass man sie sah, waren sie eine immer sichtbare Erinnerung für sie, weshalb sie zur Marine gegangen war, dass sie ihr Ziel nie aus den Augen verlor.
"Woher sie stammt, aus dem Krieg? Und wo ich gerne wäre? In einer Welt, wo es keine Kriege mehr gibt, die so viele unschuldige Leben fordern und Familien zerstören." sprach die Blonde freiheraus. Vielleicht belächelte manch einer ihren Wunsch, doch sie würde jeden Tag daran arbeiten, um den Menschen eine friedlichere Welt zu geben.
"Neues ist nie schlecht. Dann bleibt man weltoffen und verschließt sich nicht vor neuem oder fremden." meinte sie sie dazu. "Natürlich interessiert sich ein Gärtner für Bäume." schmunzelte sie darüber, doch seine Bemerkung ließ sie erahnen, dass Orion vielleicht doch ein Zimmermann war oder gar ein Schiffszimmermann. Denn ihr war wohlbekannt, dass die Bäume auf dem Sabaory Archipel besonders waren und wichtig für die Seefahrt. "Gibt es noch andere Reiseziele, die du noch besuchen möchtest, außer dem Archipel?" fragte sie ihn und lehnte sich entspannt in ihrem Stuhl zurück.

"Weise Worte." schmunzelte Mei, als Orion davon sprach, dass man nie nach dem Alter einer Frau fragen oder es gar schätzen sollte. "Eine nette Herausforderung, an der man sich nicht zu sehr die Zähen ausbeißen muss." merkte sie an, aber hinsichtlich Veränderungen, würde die Blonde wohl bis zu ihrem Tod Zigarren rauchen. Neugierig beobachtete sie dann den Weißhaarigen, wie er zwei Flachmänner aus seiner Jackentasche zog. "Hahaha! Ihr seid genau mein Typ!" lachte die Konteradmiralin und nahm dankend das Fläschchen an. Kurz drehte sie die Kappe ab und roch an dem hochprozentigen Alkohol. "Was für einen edlen Tropfen habe ich hier? Rum? Sake? Wodka?" fragte sie ihn, da sie den Duft gerade nicht eindeutig zuordnen konnte. "Ich werde es ihr ausrichten und da meine Gesellschaft doch sehr vielversprechend erscheint, bin ich auch gar nicht mehr böse." fügte Mei an. "Gut, lassen wir den Beruf weg. Hoffentlich kannst du meine Uniform ignorieren." grinste sie ihr gegenüber an, da Mei ihre Marine Jacke trug. Sie machte keine Geheimnisse daraus und es war ihr auch klar, dass e überall schwarze aber auch weiße Schafe gab. Außerdem verurteilte sie niemand nach seinem Aussehen, sondern nur nach seinen Taten. "Nein, ganz und gar nicht. Man könnte Sorge haben, dass das Hemd bei einer falschen Bewegung reißt oder mir ein Knopf entgegengeschossen wird." scherzte sie und ließ den Flachmann von der einen in die andere Hand wandern. "Du übst definitiv ein Handwerk aus, bei dem man nicht nur Köpfchen, sondern auch Muskeln braucht. Schmied wäre mir da eingefallen, oder Zimmermann. Aber vielleicht bist du auch ein feinfühliger Gärtner, der einfach gerne Bäume von A nach B trägt." witzelte die Blonde weiter. Bis jetzt hatte sie gute Laune und sie hoffte, dass es noch so lange so blieb.

Mei sah auf, als sich jemand zu ihr an den Tisch bewegte und sich auch tatsächlich setzte. Auf den ersten Blick war sie keine Augenweide, mit der gut sichtbaren Brandnarbe im Gesicht. Es war auch nicht sehr üblich, dass Frauen Zigarre rauchten und als Konteradmiralin strahlte sie auch immer eine gewisse Autorität aus. "Tu dir keinen Zwang an, der Platz ist frei für nette Kerle." hieß sie ihn doch sehr locker willkommen und war sogar so nett und drückte ihre Zigarre aus. Es war eh nur noch ein Stummel, mit dem sie nichts mehr hätte anfangen können. "Mei Lead." stellte sie sich vor und musste laut lachen, als dieser Orion sie als junge Dame bezeichnete. "Ich bin weder jung noch eine Dame." grinste sie ihm entgegen und betrachtete die Erscheinung des Mannes ihr gegenüber etwas genauer. "Und was treibt einen Jüngling hier her?" drehte sie den Spieß etwas um. "Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nicht ganz freiwillig hier bin. Eine Freundin hat mich gezwungen, oder besser ausgetrickst." verriet sie dem Weißhaarigen auch sofort. "Verflucht seist du Akame!" dachte sie nur, hatte die Kapitänin ihr diesen Ort als eine tolle Bar verkauft.

An einem Tisch sitzend und Zigarre rauchend wartete Mei darauf, dass sich jemand zu ihr setzte. Der Veranstalter warf ihr immer wieder böse Blicke zu, da er es wohl nicht mochte, dass sie hier rauchte. Um nicht ganz so unhöflich zu sein, formte sie mit der Hilfe ihrer Teufelskraft einen Aschenbecher, in dem sie ihre Asche, immer wieder ihre Zigarrenasche, abklopfte. Mit dem Rauchen würde sie aber nicht so schnell aufhören. Vielleicht, wenn man sie nett darum bat.

"Wir vermuten, dass diese Halunken angefangen haben, zusammenzuarbeiten. Die Bergräuber bestellen uns und die Piraten bringen das Zeug weg und handeln damit." berichtete der Bürgermeister. "Wie kommen Sie darauf?" fragte Mei, da dies doch eher unüblich war. "Wir haben die letzten Male das Piratenschiff unsere Insel umfahren sehen, und auf der anderen Seite von Kuroi Sabaku hausen die Bergbanditen." erklärte Greko, wie Sie auf den Verdacht kamen. "Hmm. Interessant. Waren die Piraten in der letzten Zeit schon hier?" erkundigte sie sich weiter, während sich schon ein Plan in ihrem Köpfchen zusammenbraute. "Nein, noch nicht. Aber bald sollte es wieder so weit sein. Erst vor kurzem haben die Banditen ein Lagerhaus von uns geplündert!" schimpfte Greko. "Akame, wir müssen schnell handeln. Als Erstes verhaften wir die Bergräuber. Und danach verkleiden wir uns als diese und überraschen so die Piraten, um auch diese dingfest zu machen." erklärte sie der Kapitänin ihr Vorhaben. "Wir dürfen also keine Zeit verlieren. Schnapp dir deine besten Männer und dann geht es mit Zug in die Stadt." gab die Blonde den Befehl.

Es schien so, dass die Bewohner der Insel die Marineeinheit schon erwartet hatte. So standen einige Leute am Hafen, darunter auch der Bürgermeister Greko. Die Bürger sahen sehr taff und abgehärtet aus, was nicht wirklich verwunderlich war, bei dem, was sie schon Jahre ertragen mussten. "Hallo Bürgermeister Greko!" begrüßte Mei den großgewachsenen Mann, dessen schwarzes Haar schon mit grauen Strähnen durchzogen wurden. Der Bürgermeister hatte braune Augen, die noch immer etwas Wärme ausstrahlten, einen wissen ließen, dass er eigentlich ein netter und hilfsbereiter Mann war. Doch um seine Bürger vor den Piraten und auch Bergräubern zu schützen, musste er rauer werden. "Hallo Admiral Lead. Ich bin froh, dass sie es endlich hierher geschafft haben. Wir haben auch schon das alte Lagerhaus, das neben dem Leuchtturm steht verbreitet, damit dort die Marinebasis errichtet werden kann." begrüßte er die Blonde. "Das ist meine Kapitänin Akame. Wenn ich nicht zugegen bin, dann wenden Sie sich bitte an sie." stellte sie dem Bürgermeister auch gleich die Schwarzhaarige vor. "Wohl an. Haben Sie denn schon eine Vorstellung, wie sie vorgehen möchten?" fragte Greko Mei, dem das alles nicht schnell genug gehen konnte. "Ich werde ein paar Männer abkommandieren, die sich um den Umbau kümmern sollen. Mit dem Rest werden wir dann die Banditen aufsuchen." erklärte Mei und rief auch gleich fünf Mann zu sich, denen sie den Befehl gab, sich um das Errichten der neuen Marinebasis zu kümmern. Danach folgte sie Greko weiter, der sie zum Zug führte. Dieser würde alle in die Stadt bringen.

Mei und ihre Truppe war schon einige Tage unterwegs zu einer Insel, deren Bevölkerung Hilfe braucht. Gerade stand sie an Deck, um ihrer Mannschaft zu erklären, was ihre Aufgabe ist, da sie bald die Insel erreichen würden.
"Hört gut zu! In wenigen Augenblicken werden wir an der Insel Kuroi Sabaku anlegen. Die Bewohner dort kämpfen schon lange gegen Piraten aber auch Bergräubern, die sich in den hiesigen Wäldern verstecken. Wir werden ihnen helfen, dieses Pack loszuwerden und damit sie auch in Zukunft mit unserer Unterstützung rechnen können, werden wir auch eine Marinebasis dort aufbauen. Im Hauptquartier kümmert man sich schon um Kameraden, die dann dort Posten beziehen werden!" hörte man die Blonde laut reden und jeder lauschte ihren Worten. "Akame, ich zähle auf dich. Du wirst mit mir und ein paar der Männer diese Bergräuber suchen. Der Rest kümmert sich schon mal um den Aufbau, der neuen Basis." gab sie den Befehl. "Land in Sicht!" hörte man auch schon den Steuermann rufen und so wies die Konteradmiralin ihre Männer an, alles fürs Anlegen bereit zu machen.

→ Kuroi Sabuka